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Klaus: G-Wort, Streik, Schnaps

KlausDas G-Wort („gesund“) hat gute Chancen auf den Titel „Mein Unwort des Monats“. Einziger Konkurrent ist „Streik“.

Dass sich die Sesselwärmer in den Verkehrsbehörden dazu entschlossen haben, gleichzeitig mehrere Rheinbrücken zu renovieren, legt seit Wochen unsere ganze Region lahm. Kilometerlange Staus. Beste Gelegenheit für einen Streik der öffentlichen Verkehrsmittel, haben sich da die Gewerkschaftler gedacht. Einen Tag letzte Woche, zwei Tage diese Woche. Kurzum: Ich musste meinen Drahtesel aus dem Winterschlaf reißen, um mich täglich zur Arbeit und zurück geschätzte 25 und gefühlte 50 Kilometer abzustrampeln.

„Ist doch gesund“, bekam ich zu hören. „Und passt super zu deinem gesunden Fastentrip!“ Was soll, bitteschön, gesund daran sein, zu Arbeitsbeginn schwitzend und mit zittrigen Knien dazusitzen, ohne sich einen belebenden Kaffee mit zwei Löffeln Zucker reinpfeifen zu können – und dasselbe dann nach Feierabend? Woher diese Schnapsidee, auf alles, was in irgendeiner Form die Batterien wieder aufladen könnte, gleichzeitig verzichten zu wollen? Apropos Schnaps: Warum hab ich nicht einfach den Alkoholverzicht genommen, als wir die Fastenprogramme unter uns aufgeteilt haben?

„Schluss mit dem Trott“?! Seit ich gestern abend Punkt halb neun weggenickt und erst heute morgen wieder aufgewacht bin, wünsche ich mir meinen gezuckerten, fleischhaltigen, koffeingetränkten Alltagstrott zurück.

Ordentlich Energie tanken – hätte nie gedacht, dass das einmal ganz oben auf meiner Wunschliste stehen könnte. Nein, knapp drüber steht: einen Tag ohne „G-Wort“!

Datum

0 28.03.2014 | 15:57

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