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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Vergeblich geschuftet

Die erste Winterbesteigung eines Achttausenders in Pakistan am 2. Februar bleibt vorerst auch die einzige. Nachdem der Italiener Simone Moro, der Kasache Denis Urubko und der Kanadier Cory Richards vor gut einem Monat den Gipfel des Gasherbrum II erreicht hatten, hofften die Mitglieder zweier weiterer Expeditionen im Karakorum auf einen ebenso erfolgreichen Abschluss ihrer Projekte. Doch danach sieht es derzeit nicht aus. Die polnischen Bergsteiger am Broad Peak brachen ihren Gipfelversuch ebenso ab wie das Trio um den Österreicher Gerfried Göschl am Gasherbrum I.


Artur Hajzer unterhalb von Lager II

Unterkühlt und erschöpft

„Artur Hajzer und Robert Szymczak sind nach sechsstündigem Kampf umgekehrt – unterkühlt und erschöpft“, heißt es auf der Internetseite der Polen. Krysztof Starek und Ali Sadpara, die ebenfalls zum ersten Gipfelteam gehörten, waren bereits zuvor ins Basislager abgestiegen. Starek litt an starkem Husten, Sadpara hatte sich Erfrierungen zugezogen. Kein Wunder bei Temperaturen von -45 Grad Celsius und heftigem Wind. Zudem hatte das Team wie schon in Lager II auf 6200 Metern auch in Lager III auf 7150 Metern nur noch Reste der dort aufgestellten Zelte vorgefunden. Der Sturm hatte ganze Arbeit geleistet.

Extrem hartes Eis

Nicht besser erging es Gerfried Göschl, dem Basken Alex Txikon und dem Kanadier Louis Rousseau am Gasherbrum I. Auf einer Höhe von etwa 6700 Metern drehten sie um und stiegen ins Basislager ab. Im Zelt in Lager I hätten sie -35 Grad gemessen, berichtete Alex. Von der kalten Nacht geschwächt, seien sie in der bis zu 70 Grad steilen Wand nur langsam vorangekommen. „Das Eis war extrem hart. Wir brauchten anderthalb bis zwei Stunden für eine Seillänge.“


Alex Txikon im Lager I

Datum

10. März 2011 | 10:57

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