Löw – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Nachhilfe für Jogis WM-Expedition https://blogs.dw.com/abenteuersport/mike-horn-nationalelf-wm-brasilien/ Thu, 12 Jun 2014 14:28:34 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=26433 Mike Horn (r.) und unsere Kicker

Mike Horn (r.) und unsere Kicker

Da kann doch nichts mehr schief gehen für Jogi und seine Jungs. Vor dem WM-Start ließ sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft gestern im Teamquartier Campo Bahia von einem Extremsportler motivieren. Mike Horn berichtete Löw und Co. zunächst über seine Abenteuer auf See, im Eis und auf den höchsten Bergen der Welt. Dann entführte Mike die Kicker auf seine 35 Meter lange Expeditionsyacht „Pangaea“, brachte ihnen das kleine Halbmalhalb des Segelns bei (fürs Einmaleins dürfte die Zeit zu knapp gewesen sein) und fuhr mit ihnen kurz hinaus auf den Atlantik.

Seekrank

Kapitän Mike (r.) mit Kapitän Philipp (l.)

Kapitän Mike (r.) mit Kapitän Philipp (l.)

„Um ehrlich zu sein, gab es den einen oder anderen, der sich nicht ganz so wohl gefühlt hat“, räumte Teammanager Oliver Bierhoff anschließend ein. Die medizinische Abteilung musste jedoch nicht eingreifen, ganz so schlimm kann es also nicht gewesen sein. Philipp Lahm, Kapitän der Nationalelf, nicht der Yacht, war jedenfalls begeistert von Mike Horn. „Er hat uns viele Dinge mitgegeben, die hilfreich sein könnten“, sagte Lahm. „Er hat uns aufgezeigt, was der menschliche Körper imstande ist zu leisten. Das ist unvorstellbar.“

Nordpol bei Nacht

Mike auf dem Gipfel des Makalu

Mike auf dem Gipfel des Makalu

Der Südafrikaner Mike Horn lebt seit langem in der Schweiz und ist ein sehr vielseitiger Abenteurer. So wanderte und schwamm er 1997 allein von der Quelle bis zur Mündung des Amazonas, rund 7000 Kilometer in 171 Tagen. 2006 gelangte Horn mit dem Norweger Børge Ousland mit Skiern und Schlitten zum Nordpol – mitten in der Polarnacht. Und auch an den höchsten Bergen der Welt war Mike unterwegs. 2007 bestieg er im Karakorum die Achttausender Gasherbrum I und II, 2010 den Broad Peak. Im vergangenen Jahr stoppte ihn schlechtes Wetter am K 2. In diesem Frühjahr stand Horn auf seinem vierten Achttausender-Gipfel, dem 8485 Meter hohen Makalu in Nepal. Mike Horn, sein Schweizer Teamgefährte Fred Roux und der Deutsche Florian Hübschenberger waren in dieser Saison unter rund 50 erfolgreichen Bergsteigern am fünfthöchsten Berg der Erde die einzigen, die auf Flaschen-Sauerstoff verzichteten.

Folgetherapie

Mike Horn soll übrigens im Verlaufe der WM in Brasilien noch einmal bei Jogis Jungs aufkreuzen – um ihnen den womöglich nötigen letzten Tritt in den Allerwertesten zu geben, damit sie sich hochmotiviert den Pokal schnappen. Vor der WM 2006, hatte der deutsche Spitzenkletterer Stefan Glowacz den Impulsgeber für die Kicker gespielt. Platz drei sprang damals heraus, immerhin. Aber eben nur ein Nebengipfel.

P.S. Ich würde gerne wieder im Wettbewerb um den „Online-Star“ meinen Hut in den Ring werfen. Im letzten Jahr schaffte es „Abenteuer Sport“ unter die Top Ten der Blogs und landete schließlich auf einem Europa-League-Startplatz. Die genaue Platzierung darf ich nicht bekannt geben :-( , weil nur die ersten drei veröffentlicht werden sollen. Es handelt sich um eine Publikumswahl. Wenn euch mein Blog gefällt, stimmt bitte für ihn. So geht’s: Auf die Wettbewerbsseite (hier) gehen und den Button „Zur Vorwahl“ drücken. Der Rest ergibt sich eigentlich von selbst. Die Kategorie wäre „Private blogs“ (im Gegensatz zu Commercial Blogs). Da müsstet ihr dann die Blog-Adresse http://blogs.dw.com/abenteuersport eingeben. Die Vorrunde endet am 6. Juli. Bitte weitersagen! Tausend Dank!

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Kilimandscharo – Berg auch für Promis https://blogs.dw.com/abenteuersport/kilimanjaro-kenna/ Mon, 14 Jan 2013 15:11:03 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=19033

Kilimandscharo

Und wieder Kenna. Zum zweiten Mal nach 2010 hat es der in Äthiopien geborene US-Musiker Kenna Zemedkun geschafft, einige Promis auf den Gipfel des Kilimandscharo zu lotsen. „Summit on the summit“  hat der 34-Jährige sein Projekt getauft, mit dem er einen guten Zweck verfolgt. „Wir sind hier, um ein klares Zeichen zu setzen, dass der weltweite Mangel an sauberem Wasser ein riesiges Problem ist“, sagt Kenna in einem kleinen Video vom Gipfel des höchsten afrikanischen Bergs. Neben dem Initiator des Projekts sitzt Mark Foster. Der 28 Jahre alte Frontmann der Gruppe „Foster the people“ ist kaum zu erkennen, weil er sich in bester Bankräuber-Manier ein Tuch über den Mund gezogen hat. Foster räumt ein, dass ihm die dünne Luft in 5895 Meter Höhe ziemlich zu schaffen mache: „Alles geht so langsam, mein Gehirn arbeitet kaum. Ich fühle mich wie in einem Beutel gefangen!“ 

Auch Jogi war schon oben

Jessica Biel – hier nicht, aber 2010 auf dem Kibo

Neben seinem Musikerkollegen Foster hatte Kenna auch die Schauspieler Beau Garrett und Justin Chatwin für die Expedition gewonnen. Beide sind vor allem als Darsteller in US-Fernsehserien bekannt. Beau ist auch so, sprich schön – finden jedenfalls viele. Die 30-Jährige verdient ihr Geld nebenbei auch als Model eines großen Kosmetikkonzerns. Garrett trat auf dem Kilimandscharo in die Fußstapfen ihrer Schauspiel-Kollegin Jessica Biel, die 2010 zu Kennas erstem Gipfel-Team gehört hatte. Auch deutsche Promis standen schon auf dem Kilimandscharo, 2003 zum Beispiel Joachim Löw. „Ich habe so viel gelernt beim Aufstieg. Über mich, über den Willen und übers Durchhalten“, sagt der Fußball-Bundestrainer. „So oft dachte ich, es geht nicht mehr. So oft wollte ich schon umkehren, weil ich mich kaum noch bewegen konnte.“ 

Zehn Tote pro Jahr– vielleicht auch deutlich mehr

Lager „Barafo Hut“

Die dünne Luft wird gerne unterschätzt, weil der Kilimandscharo auf der Normalroute als Wanderberg gilt. Jahr für Jahr versuchen sich zwischen 15.000 und 25.000 Menschen am „Kibo“. Etwa 1000 von ihnen müssen evakuiert werden, die meisten, weil sie höhenkrank sind. Mindestens zehn Gipfelanwärter pro Jahr bezahlen das Abenteuer Kilimandscharo mit ihrem Leben. Einige gehen jedoch von deutlich höheren Zahlen aus. „Wir kennen die Stellen, an denen die Menschen sterben“, wird ein einheimischer Bergführer zitiert. „Aber es empfiehlt sich nicht, das den aufsteigenden Kunden zu zeigen.“ Das könnte sich negativ aufs Geschäft auswirken. Eine Opfer-Statistik wird nicht veröffentlicht. Typisch Afrika? Von wegen. Auch für den Mont Blanc, wo die Zahl der Gipfelanwärter pro Jahr auf 20.000 geschätzt wird, gibt es nach Angaben der Bergretter von Chamonix keine offiziellen Opferlisten. In den vergangenen Jahren seien im Schnitt je 30 bis 40 Menschen am höchsten Berg der Alpen ums Leben gekommen, teilte mir „La Chamoniarde“ auf Anfrage mit. Die meisten seien Bergwanderer gewesen, nicht Kletterer.

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