Double8 Expedition – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Steck: „Es war gespenstisch“ https://blogs.dw.com/abenteuersport/steck-es-war-gespenstisch/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/steck-es-war-gespenstisch/#comments Sun, 05 Oct 2014 16:17:04 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=27443 Ueli Steck

Ueli Steck

Ueli Steck hat den Nebel gelichtet, der sich um das Lawinenunglück vor anderthalb Wochen am Achttausender Shishapangma gebildet hatte. Benedikt Böhm und er hätten sich etwas höher am Hang aufgehalten, „als sich plötz​lich ein Schnee​brett lös​te und die drei Leute unter uns, Sebastian Haag, Andrea Zambaldi und Martin Maier, mit​riss“, sagt Ueli in einem Interview, das er in Kathmandu der Schweizer „Sonntagszeitung“ gab. „Das Schneebrett lös​te sich fast geräuschlos. Es war gespenstisch.“ Maier habe sich selbst aus dem Schnee befreien können. „Er hat kei​ne le​bens​be​droh​li​chen Ver​let​zun​gen davongetragen. Er kam ja selber vom Berg run​ter und kämpf​te sich zu den Hel​fern vor. Jetzt ist er in Deutschland.“

Alle Versuche, den Lawinenkegel zu betreten, um möglicherweise nach den verschütteten Haag und Zambaldi zu suchen, seien erfolglos gewesen. „Es war zu riskant. Wir hät​ten neue La​wi​nen aus​ge​löst“, sagte Steck. „So mussten wir schließlich absteigen. In der Ver​zweif​lung darf man kei​nen Feh​ler ma​chen und damit womöglich an​de​re Leu​te in Ge​fahr brin​gen.“ 

Keine Harakiri-Aktion

Deshalb – so der Schweizer, der gestern 38 Jahre alt wurde – mache es auch keinen Sinn, zu versuchen, die beiden Leichen aus über 7500 Metern Höhe zu bergen. „Das wä​re nur ei​ne zu große Ge​fahr für das Suchteam. Lei​der ist das so.“ Ueli wurde auch gefragt, ob er denke, dass er eine Mitschuld am Tod von Basti Haag und Andrea Zambaldi trage. „Je​der der fünf Berg​stei​ger konn​te sel​ber ent​schei​den, ob er mitmacht. Kei​ner ist für den an​de​ren ver​ant​wort​lich“, antwortete Steck. „Wir wa​ren al​le dort, weil wir dort sein woll​ten. Es hät​te auch mich tref​fen kön​nen.“ Ausdrücklich nimmt Ueli die beiden deutschen Skibergsteiger Böhm und Haag in Schutz, die sich das Projekt Double8 – Speedbesteigung und Skiabfahrt an den Achttausendern Shishapangma und Cho Oyu, dazwischen mit dem Mountainbike von Basislager zu Basislager – ausgedacht hatten: „Es war si​cher kei​ne Ha​ra​ki​ri-Ak​ti​on. Da stan​den kei​ne ex​trem gefährlichen Wän​de im Weg. In​so​fern nen​ne ich es ein reizvol​les, an​ste​cken​des Proj​ekt. Auch wenn es jetzt sehr trau​rig her​aus​ge​kom​men ist.“

Auf seiner Homepage spricht Benedikt Böhm der Familie seines besten Freundes, Basti Haag, sein Mitgefühl aus – und erinnert sich an die Minuten vor dem Unglück: „Kurz bevor eine Lawine Sebastian Haag und Andrea Zambaldi aus dem Leben riss, erstrahlte der Gipfel der Shishapangma in der aufgehenden Morgensonne. Ein Moment des Glücks. Einer der vielen, die Basti und ich gemeinsam erleben durften.“

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Todesfall und Rekord am Manaslu https://blogs.dw.com/abenteuersport/todesfall-und-rekord-am-manaslu/ Mon, 29 Sep 2014 14:04:35 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=27419 Manaslu

Manaslu

Wie nah Triumph und Tragödie an Achttausendern zusammenliegen können, zeigte sich dieser Tage am Manaslu. Am Freitag verlor der Japaner Yoshimasa Sasaki auf 7300 Metern Höhe auf Blankeis den Halt und fiel etwa 25 Meter tief. Der 59-Jährige überlebte den Sturz nicht. Sasaki hatte 2003 den Achttausender Cho Oyu bestiegen. Mehr als 30 Bergsteiger erreichten am Wochenende den Gipfel des achthöchsten Bergs der Erde, darunter auch der polnische Skibergsteiger Andrzej Bargiel. Der 26-Jährige brauchte nach eigenen Angaben für den Aufstieg nur 14 Stunden und fünf Minuten, knapp eine Stunde weniger als der Deutsche Benedikt Böhm im Herbst 2012. Nachdem er den größten Teil mit Skiern abgefahren war, erreichte Andrzej nach 21 Stunden und 14 Minuten wieder das Basislager. Bene hatte für Aufstieg und Skiabfahrt vor zwei Jahren insgesamt 23,5 Stunden benötigt.

Messner: Unfälle wird es immer geben

Reinhold Messner kritisierte die Rekordjagd an den Achttausendern. „Bergsteigen ist Abenteuer, ist Grenzgang und hat mit Rekorden nichts zu tun“, sagte der 70 Jahre alte Südtiroler im Deutschlandfunk, wo er zum Lawinenunglück an der Shishapangma befragt wurde. Dabei waren am vergangenen Mittwoch – wie berichtet – Böhms Freund und langjähriger Bergpartner Sebastian Haag sowie der Italiener Andrea Zambaldi ums Leben gekommen. Die Idee des Trios, mit Skiern die Achttausender Shishapagma und Cho Oyu zu besteigen und abzufahren und die Distanz zwischen beiden Bergen per Mountainbike zurückzulegen, bezeichnete Messner als „vernünftig“: „Was mich daran stört, ist lediglich, dass man die Geschichte als Rekord verkauft hat.“ Die Rekordhascherei sei das Problem und nicht die Gefahr am Berg. „Solange Menschen auf diese hohen Berge klettern, wird es Unfälle geben – so schlimm das auch ist.“

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In memoriam Basti Haag https://blogs.dw.com/abenteuersport/in-memoriam-basti-haag/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/in-memoriam-basti-haag/#comments Fri, 26 Sep 2014 12:23:42 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=27393 Basti Haag (1979-2014)

Basti Haag (1979-2014)

Nein, ich habe Sebastian Haag nicht wirklich gekannt. Ich habe ihn nur einmal getroffen – wie man sich halt so trifft in der Bergsteiger-Szene. Vor einem Jahr war das, beim International Mountain Summit (IMS) in Brixen. Damals berichteten er und Benedikt Böhm über ihre Erlebnisse am Manaslu: Am 22. September 2012 war an dem Achttausender in Nepal oberhalb von 6000 Metern eine Lawine abgegangen und hatte zwei Hochlager getroffen. Elf Bergsteiger waren ums Leben gekommen. Bene und Basti hatten Glück gehabt, weil sie aus einem unguten Bauchgefühl heraus ihr Zelt weit abseits der anderen aufgebaut hatten. Die beiden Deutschen hatten nach dem Unglück mehrere Verletzte aus den Schneemassen befreit. Im Oktober 2013 in Brixen sprach ich mit Basti auch über die Gefahren, die er als Extremsportler einging. „Es gibt Momente,  wo man das Gehirn ausschalten muss, und solche, wo man es anlassen muss“, lautete seine Antwort (die ihr unten auch nachhören könnt). „Natürlich kann uns, wie allen anderen auch, etwas passieren. Davor ist niemand gefeit, auch wenn du noch so vorsichtig bist. Und wenn du zu vorsichtig bist, musst du eben zu Hause bleiben, auf die Zugspitze steigen oder beim Münchner Stadtmarathon mitmachen.“

Basti Haag (Okt. 2013): Man darf nicht zu vorsichtig sein

„Ein richtiger Sonnenschein“

Schnell unterwegs: Haag (r.) und Böhm

Schnell unterwegs: Haag (r.) und Böhm

Haag war nicht nur Skibergsteiger, sondern startete auch weltweit bei Ultratrail-Läufen – und er war Doktor der Tiermedizin. Seine Promotion widmete der Münchener 2010 seinem Bruder Tobias, der vier Jahre zuvor in den Bergen nahe Chamonix in den Tod gestürzt war, als eine Wächte gebrochen war. Mit seinem Schulfreund Benedikt Böhm stellte Basti 2005 einen Geschwindigkeitsrekord am 7546 Meter hohen Mustagh Ata im Westen Chinas auf: neun Stunden 25 Minuten für den Aufstieg, eine Stunde 16 Minuten für die Skiabfahrt. Ein Jahr später meisterten die beiden Skibergsteiger zusammen mit Luis Stitzinger  im Eiltempo den Achttausender Gasherbrum II im Karakorum. 17 Stunden brauchte das Trio für den Weg auf den Gipfel und die anschließende vollständige Skibefahrung des Bergs. „Ich habe Basti als sehr umgänglichen, sympathischen Menschen erlebt“, erinnert sich Luis, als ich ihn heute anrufe. „Er konnte es mit allen gut, ein richtiger Sonnenschein, ein lebenslustiger Typ.“

Kein Selbstmordkandidat

Danach riss die Erfolgsserie von Bene und Basti an den Achttausendern. 2007 mussten sie am Manaslu wegen zu großer Lawinengefahr auf 7400 Metern umdrehen. Ihr Versuch am Broad Peak 2009 endete am 8011 Meter hohen Vorgipfel, weil sich Basti ein Höhenhirnödem zugezogen hatte. „Damals habe ich mein Leben riskiert und sicher auch Benes, weil ich den Fehler gemacht habe, trotz meiner Probleme weiterzugehen“, erzählte mir Basti in Brixen. 2012 am Manaslu kehrte er bei einem Gipfelvesuch nach dem Lawinenunglück auf etwa 8000 Metern um, obwohl Benedikt weiter aufstieg. „Er hatte aus seinen Erfahrungen gelernt“, denkt Luis. „Basti hat viel in die Waagschale geworfen und riskiert, aber er war kein Selbstmordkandidat.“

Geringe Sicherheitsreserve

Ganz ohne Risiko gehe es jedoch nicht beim superschnellen Skibergsteigen, sagt Stitzinger, der nach seinen Erlebnissen am Gasherbrum II zwar auch von anderen Achttausendern mit Skiern abfuhr, auf weiter Speedprojekte aber verzichtete: „Wenn du zu defensiv bist, wirst du nicht erfolgreich sein. Für eine Top-Zeit musst du alles geben können. Die Sicherheitsreserve ist da relativ gering.“ Sebastian Haag und sein italienischer Freund Andrea Zambaldi starben am Mittwoch in einer Lawine in der Gipfelregion der Shishapangma. Basti wurde 35 Jahre alt.

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Eilmeldung: Lawine an der Shishapangma https://blogs.dw.com/abenteuersport/eilmeldung-lawine-an-der-shishapangma/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/eilmeldung-lawine-an-der-shishapangma/#comments Thu, 25 Sep 2014 15:33:55 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=27381 ButterlampenBeim gestrigen zweiten Gipfelversuch der Double8-Expedition an der Shishapangma ist kurz unterhalb des Gipfel eine Lawine abgegangen. Sebastian Haag und Andrea Zambaldi wurden verschüttet und konnten nicht mehr gefunden werden. Ich bin geschockt. Hier die Nachricht, die Benedikt Böhm aus dem Basislager geschickt hat:

„Am Nachmittag des 23.09.2014 um 16.30 starteten Benedikt Boehm (37) und Ueli Steck (38) vom Basecamp (5.600m)  aus die Speedbegehung auf die Shishapangma. Ihr Plan war, am Morgen des 24.9.2014, gemeinsam mit den Teammitgliedern Sebastian Haag (36), der von Camp 1 (6.300m) aus startete, und Martin Maier (40) und Andrea Zambaldi (32), die beide von Camp 2  aus starteten (6.800m), den Gipfel zu erreichen.

Wie geplant haben sie Haag um 20:00 am Camp 1 getroffen und sind zusammen weitergegangen. Zur selben Zeit sind Maier und Zambaldi am Camp 2 (6.800m) in Richtung Gipfel gestartet. Die fünf Bergsteiger sind um 01:00 am 24.09.2014 unterhalb von Camp 3, auf circa 7.100 m, zusammengetroffen und haben Lager 3 um 02:00 erreicht.

Als erste Bergsteiger über Camp 2 hat das Team kontinuierlich Spurarbeit leisten müssen. Um 6:50 befand sich das Team ca. 100 Höhenmeter unterhalb des Gipfels. Die Zuversicht und Motivation waren hoch, da das Team gut zusammenarbeitete und sich zusammen vorwärts nach oben bewegte. Das Team war sicher, um 08:00 den Gipfel zu erreichen.

Um 06:55 (Nepalesische Zeit) wurden Haag, Zambaldi und Maier auf 7.900m, knapp 100 m unterhalb des Gipfels, von einer Lawine erfasst. Sie wurden ca. 600 Höhenmeter über steile Gletscher und in einen anderen Bereich des Hanges nach unten gerissen.

Boehm und Steck haben umgehend das Basecamp um Hilfe und Unterstützung gebeten, während sie auf der Aufstiegsroute in Richtung Camp 3 abgestiegen sind, um die Lawinenzone zu durchqueren und nach den drei Bergsteigern zu suchen. Über vier Stunden lang haben sie versucht, von verschiedenen Seiten in die Lawinenzone zu gelangen, aber sie mussten schließlich umkehren, da der Zustieg nicht möglich war.

Am Morgen des 25.09.2014 konnte Maier, der selbständig Camp 3 erreicht hat, von einem Sherpa-Rettungsteam bei Bewusstsein in Empfang genommen werden und ist auf dem Weg ins Basecamp. Haag und Zambaldi sind von der Lawine verschüttet und konnten nicht gefunden werden.“

Sebastian und Andrea, R.I.P.! Meine Gedanken sind bei ihren Familien.

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Zweiter Gipfelversuch offenbar gescheitert https://blogs.dw.com/abenteuersport/zweiter-gipfelversuch-offenbar-gescheitert/ Wed, 24 Sep 2014 15:19:50 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=27361 double8-shishapangmaDas ist bitter. Es sieht ganz danach aus, als hätten Benedikt Böhm, Sebastian Haag und Andrea Zambaldi am Achttausender Shishapangma erneut umdrehen müssen, diesmal auf etwa 7850 Metern, gerade einmal 180 Meter unterhalb des Gipfels. Aus dieser Höhe postete Benedikt: „Kämpfen, kämpfen, kämpfen. Schneehaufen und hohes Lawinenrisiko. Frustrierend!“ 100 Meter tiefer hatte er geschrieben: „Der tiefe, vom Wind verblasene Schnee bringt uns um.“ Die Verhältnisse im Gipfelbereich waren also offenbar schlicht zu gefährlich – wie schon beim ersten Versuch des Teams sechs Tage zuvor, der auf knapp 7800 Metern gescheitert war. Auch Benes GPS-Tracking-System zeigt, dass er wohl ein Stück unterhalb des Gipfels mit den Skiern abfuhr.

Am Limit

Die Skibergsteiger waren am Limit. „Meine Lungen schmerzen“, postete Andrea während der Skiabfahrt auf 7300 Metern. „Meine Beine sind tot“, schrieb Bene auf 6800 Metern und Basti fasste in Lager 1 auf 6300 Metern zusammen: „Der Weg nach unten war wirklich hart, wir mussten die steilen Passagen herunterklettern, weil die Lawinengefahr zu hoch war. Wir sind glücklich, wieder heile zurück zu sein.“ Ein Blick auf Benes GPS-Tracking zeigt, dass sie inzwischen das Basislager erreicht haben sollten. Ich habe das deutsche Hometeam der Double8-Expedition angerufen. Sie habe noch keinen Kontakt zu Bene und Basti gehabt, sagte eine Mitarbeiterin, bestätigte aber indirekt meine Interpretation der Geschehnisse: „Es sieht danach aus.“ Wie weit nach oben der Schweizer Topbergsteiger Ueli Steck mit aufgestiegen ist, kann ich euch noch nicht sagen.

P.S. Meine Update-Story kommt erst morgen (Es gibt noch ein Leben außerhalb des Blogs 😉 ). Wenn ihr es bis dahin nicht aushaltet, schaut bitte in regelmäßigen Abständen auf die Homepage der Double8-Expedition.

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Double8, die Zweite! https://blogs.dw.com/abenteuersport/double8-die-zweite/ Tue, 23 Sep 2014 10:01:56 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=27349 Bene Böhm ist erneut gestartet

Bene Böhm ist erneut gestartet

Unter leicht veränderten Vorzeichen hat der zweite Gipfelversuch der deutschen Skibergsteiger Benedikt Böhm und Sebastian Haag am Achttausender Shishapangma in Tibet begonnen. Der Schweizer Topbergsteiger Ueli Steck begleitet das Team. Ueli und Bene starteten heute Richtung Gipfel. Basti, der sich mit Höhenhusten herumschlägt, wird in Lager 1 dazustoßen, der Italiener Andrea Zambaldi in Lager 2. Norbu Sherpa ist diesmal nicht mit von der Partie. Die Verhältnisse am Berg haben sich in den Tagen seit dem ersten Versuch, der auf knapp 7700 Metern endete, kaum verändert. Es ist windig, die hohe Schneeauflage sorgt nach wie vor für  Lawinengefahr. Ziel ist es, den 8027 Meter hohen Gipfel am Mittwochvormittag Ortszeit zu erreichen. Die Wetterprognose für den geplanten Gipfeltag ist günstig: mäßiger Wind und Temperaturen zwischen minus 10 und minus 20 Grad. Die Erfolgschance liege bei 50 Prozent, sagte Benedikt vor dem Aufbruch.

Kein dritter Versuch

Sollten Böhm und Haag erneut scheitern, wird es keinen dritten Versuch geben. In diesem Fall wollen die beiden am Donnerstag mit dem Moutainbike Richtung Cho Oyu aufbrechen. Das Double8“-Projekt wäre damit geplatzt. Die beiden deutschen Skibergsteiger wollen eigentlich innerhalb von sieben Tagen die beiden Achttausender Shishapangma und Cho Oyu im Eiltempo besteigen, jeweils mit Skiern abfahren und die Distanz zwischen beiden Bergen mit dem Rad zurücklegen. Ueli Steck kennt sich mit Speed-Besteigungen an Achttausendern bestens aus. 2011 durchkletterte er solo in nur zehneinhalb Stunden die 2000 Meter hohe Südwand der Shishapangma.  meisterte er,  wieder im Alleingang, die Annapurna-Südwand und brauchte für Auf- und Abstieg nur 28 Stunden. Der 37-Jährige war mit seiner Frau Nicole zur Shishapangma gereist, um gemeinsam mit ihr diesen Achttausender zu besteigen.

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Warten auf die zweite Chance https://blogs.dw.com/abenteuersport/warten-auf-die-zweite-chance/ Sat, 20 Sep 2014 15:29:48 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=27337 Vorgeschobenes Basislager an der Shishapangma

Vorgeschobenes Basislager an der Shishapangma

Festgewühlt. Auf gut 7600 Metern, 400 Meter unter dem Gipfel der Shishapangma, endete der erste Gipfelversuch der beiden deutschen Skibergsteiger Benedikt Böhm und Sebastian Haag. Mit ihrem italienischen Partner Andrea Zambaldi und dem Nepalesen Norbu Sherpa entschieden sie sich am Donnerstag Vormittag schweren Herzens umzukehren. Hüfttief lag der Neuschnee im Gipfelbereich, das Lawinenrisiko war zu hoch. „Ich wollte einen Gipfelversuch wagen“, sagt Basti im Video, das ihr unten ansehen könnt – sichtlich frustiert. „Aber am Ende war ich der Einzige, keiner wollte mitgehen wollte. Ich denke, weil es ein Kamikaze-Unternehmen gewesen wäre.“ Mit Skiern fuhr das Team hinunter ins vorgeschobene Basislager. „Wir sind gescheitert“, sagt Bene. „Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten. Die eine ist aufzugeben, die andere, es erneut zu versuchen. Und genau das werden mir machen.“ Bei ihrer Double8-Expedition wollen Böhm, Haag und Zambaldi innerhalb von nur sieben Tagen die Achttausender Shishapangma und Cho Oyu besteigen und mit Skiern abfahren, die Strecke zwischen beiden Bergen wollen sie mit dem Mountainbike zurücklegen.

P.S. Das Update kommt leicht verspätet, weil ich eine zweitägige Auszeit in Belgien genommen habe. 😉

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Bene und Basti: Achtung, fertig, los! https://blogs.dw.com/abenteuersport/double8-expedition-boehm-haag/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/double8-expedition-boehm-haag/#comments Wed, 17 Sep 2014 14:03:30 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=27311 Bene Böhm (r.) und Basti Haag (l.)

Bene Böhm (r.) und Basti Haag (l.)

Die Zeit läuft. Die deutschen Skibergsteiger Benedikt Böhm und Sebastian Haag sind in Tibet zu ihrem Speed-Rekordversuch auf die beiden Achttausender Shishapangma und Cho Oyu gestartet. „Das Einzige, an das ich denken kann, ist, dass es ganz sicher die härtesten sieben Tage meines Lebens werden“, sagt Benedikt in dem Video, das ihr unten ansehen könnt. Sebastian wird noch deutlicher: „Das ist der Startknopf für sieben Tage Folter, sieben Tage Leiden, sieben Tage bluten und schwitzen.“ Innerhalb von einer Woche wollen die beiden hinauf auf die 8027 Meter hohe Shishapangma, hinunter mit Skiern, mit dem Mountainbike zum Cho Oyu rasen, auch diesen Achttausender besteigen und vom Gipfel mit Skiern abfahren. 


Steck: „Eine coole Idee“

Böhm und Haag starteten heute um 14 Uhr Ortszeit im vorgeschobenen Basislager (ABC) auf 5600 Metern Richtung Gipfel. Ihr italienischer Freund Andrea Zambaldi und Norbu Sherpa werden später von Lager 3 auf 7300 Metern zu den beiden Deutschen stoßen. Wenn alles glatt läuft, will das Team bereits am frühen Donnerstagmorgen Ortszeit auf dem Gipfel der Shishapangma stehen. In den letzten Tagen hatte sich das Trio mit Skitouren bis auf eine Höhe von 7000 Metern vorbereitet. Im ABC holten sie sich noch Tipps von Ausnahme-Bergsteiger Ueli Steck. Der Schweizer will in diesem Herbst zusammen mit seiner Ehefrau Nicole die Shishapangma besteigen. Steck ist von dem Speed-Projekt „Double8 Expedition“ angetan. „Das ist eine ziemlich coole Idee“, sagt Ueli. „Achttausender über die Normalroute zu besteigen, ist im Zeitalter der kommerziellen Expeditionen nichts Außergewöhnliches mehr. Aber in einem Zug vom Basislager zum Gipfel zu klettern, ist eine richtig große Herausforderung.“

P.S. Bei den Bildern von der Ski-Abfahrt an der Shishapangma juckt es mich in den Beinen. Geht euch das nicht auch so?

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