Denis Urubko – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 K 2-Winterexpedition gescheitert https://blogs.dw.com/abenteuersport/k-2-winterexpedition-gescheitert/ Mon, 05 Mar 2018 16:07:54 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=39879

„König der Achttausender“

Der K 2 bleibt der einzige im Winter noch unbestiegene Achttausender. Krzysztof Wielicki erklärte die polnische Winterexpedition am zweithöchsten Berg der Erde für beendet. „Priorität bei der Expedition hat die Sicherheit der Teilnehmer“, begründete der Expeditionsleiter auf Facebook seinen Entschluss. Adam Bielecki und Janusz Golab hätten bei einem Erkundungsaufstieg festgestellt, dass alle Seile hinauf nach Lager 1 auf der Abruzzi-Route blockiert seien. Man müsse davon ausgehen, dass Lager 1, 2 und 3 zerstört worden seien, so Wielicki. In der letzten Woche habe es 80 Zentimeter Neuschnee gegeben. Das habe die Lawinengefahr vor allem im oberen Bereich des Bergs erhöht. Zudem werde lediglich um den 11. März ein Schönwetterfenster erwartet, das aber voraussichtlich zu kurz sei, um einen Gipfelvorstoß zu wagen.

Viel Unruhe

Bielecki, nachdem er von einem Stein getroffen worden war

Die Expedition, bei der die besten polnischen Höhenbergsteiger vereint waren, lief nicht gerade rund. Erst war ein Teil des Teams in die Rettungsaktion für Elisabeth Revol und Tomek Mackiewicz am Nanga Parbat eingebunden. Dann wurden innerhalb weniger Tage zwei Bergsteiger durch Steinschlag auf der Basken-Route verletzt. Bielecki brach sich die Nase, konnte die Expedition jedoch fortsetzten. Rafal Fronia brach sich den Unterarm, er musste vorzeitig abreisen. Das Team schwenkte auf die Abruzzi-Route um. Für weitere Unruhe sorgte der Solo-Aufstieg von Denis Urubko, der nicht mit Expeditionsleiter Wielicki abgesprochen war. Der 44-Jährige erreichte eine Höhe von 7600 Metern, ehe Sturm und tiefer Schnee ihn stoppten. Nach der Rückkehr ins Basislager verließ Urubko die Expedition.

 

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Txikon verlässt Everest, Urubko den K 2 https://blogs.dw.com/abenteuersport/txikon-verlaesst-everest-urubko-den-k-2/ Wed, 28 Feb 2018 21:41:45 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=39811

Alex Txikon beendet Everest-Expedition

Anderthalb Wochen Afrika mit der Besteigung des 5895 Meter hohen Kilimandscharo liegen hinter mir. Allerhöchste Zeit, auf die beiden Winterexpeditionen am Mount Everest und K 2 zu blicken. Denn die sorgten während meiner Abwesenheit für jede Menge Gesprächsstoff, vor allem jene am K 2. Zunächst jedoch zum höchsten aller Berge. Der Spanier Alex Txikon hat – wie im Vorjahr – seinen Versuch abgebrochen, den Mount Everest im Winter ohne Flaschensauerstoff zu besteigen.  Ein Gipfelversuch in der vergangenen Woche endete auf 7850 Metern, knapp unterhalb des Südsattels, weil die Kälte sehr viel strenger und der Wind deutlich stärker waren als vorhergesagt. 

Keine schnelle Wetterbesserung in Sicht

Umkehr in der Lhotse-Flanke

„Die Wahrheit ist, dass dies keine leichten Augenblicke sind. Es war meine größte Hoffnung, von Lager 4 zum Gipfel aufzubrechen. Aber der Berg ist derjenige, der entscheidet“, sagte Alex. „Und es war unmöglich, bei diesen Verhältnissen weiter voranzukommen.  Am Ende ist es am wichtigsten für das gesamte Team, sicher zurückzukehren und weiter träumen und den Berg genießen zu können.“ Da das Permit für den Everest Ende Februar auslaufe und auch bis Mitte März keine Wetterbesserung in Sicht sei, habe man beschlossen, die Expedition abzubrechen.

Urubkos Umkehr auf 7600 Metern

Denis Urubko am K 2

Auch für Denis Urubko ist seine Winterexpedition beendet – allerdings aus völlig anderen Gründen. Der gebürtige Russe, der seit 2015 auch einen polnischen Pass hat, verließ heute im Streit die polnische Expedition am K 2, dem zweithöchsten Berg der Erde. Ende der vergangenen Woche hatte er – ohne Absprache mit Expeditionsleiter Krzysztof Wielicki – einen Solo-Gipfelversuch gewagt. Zuvor hatte er seinen leistungsstarken Teamkollegen Adam Bielecki davon  überzeugen wollen mitzukommen.  Doch der Pole, mit dem Urubko Ende Januar am Nanga Parbat die Französin Elisabeth gerettet hatte, lehnte ab.  Denis erreichte nach eigenen Angaben eine Höhe von rund 7600 Metern, knapp unterhalb der so genannten „Schulter“ des K 2. Wegen Sturms kehrte der 44-Jährige dort schließlich um.

Zerwürfnis mit Wielicki

Urubko (l.) und Wielicki (r.)

Urubko hatte schon im Vorfeld der Expedition in einem Interview mit alpinismonline.com erklärt, dass für ihn eine Winterexpedition nur dann erfolgreich sei, wenn der Gipfel vor Ende Februar erreicht sei. Offenkundig war er mit dem schleppenden Fortgang der Expedition unzufrieden und versuchte es auf eigene Faust. „Es war meine Chance etwas zu tun und nicht nur im Basislager herumzusitzen,“ sagte Urubko. „Ich denke, ich muss mich nicht entschuldigen. Die anderen sind auch keine Engel.“ Nach seiner Rückkehr ins Basislager verkündete die Teamleitung, dass Urubko die Expedition verlassen wolle. „Diese Entscheidung wurde von den Expeditionsteilnehmern akzeptiert, die keine Möglichkeit sahen, mit Denis nach seinem eigenmächtigen Solo-Gipfelversuch weiter zusammenzuarbeiten”, hieß es. Expeditionsleiter Wielicki untersagte Urubko sogar, die Internetverbindung der Expedition zu nutzen, „weil Denis kritische Äußerungen über unsere Expedition und deren Mitglieder an die Medien geschickt hatte und ich keinen Grund sah, ihm dies weiter zu ermöglichen.“ Zuvor hatte Wielicki Urubkos Versuch als „selbstsüchtig“ bezeichnet: “Denis denkt, dass es nur um ihn geht. Aber so ist es nicht. Er hat uns alle in Gefahr gebracht. Denn wenn irgendetwas schiefgeht, müssen wir natürlich versuchen, ihn zu retten.“

Urubko hat alle 14 Achttausender ohne Sauerstoff bestiegen. Zweimal gelangen ihm Wintererstbesteigungen von Achttausendern, beide übrigens jeweils im Februar: 2009 mit dem Italiener Simone an Makalu in Nepal und 2014 mit Moro und dem US-Amerikaner Cory Richards am Gasherbrum II in Pakistan. Die polnische Winterexpedition am K 2 geht weiter – ohne Urubko, den wohl stärksten Bergsteiger im Team.

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Schlechtes Wetter bremst Winterexpeditionen https://blogs.dw.com/abenteuersport/schlechtes-wetter-bremst-winterexpeditionen/ Tue, 13 Feb 2018 15:59:21 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=39561

Auf der Abruzzi-Route am K 2

„Das Wetter ist nicht gerade das beste“, schreibt Krzysztof Wielicki, der Leiter der polnischen Winterexpediton am K 2 auf Facebook. „Voller Wolken und Wind.“  Denis Urubko sei am Abruzzi-Sporn bis auf eine Höhe von 6500 Metern aufgestiegen, um den Zustand der Route zu überprüfen. Einige alte Seile müssten ausgetauscht werden. Die polnischen Bergsteiger hatten ihren ursprünglichen Plan, über die Basken-Route (auch Cesen-Route genannt) aufzusteigen, „aus Gründen der Sicherheit“ aufgegeben. Zuvor waren Adam Bielecki und Rafal Fronia durch Steinschlag verletzt worden. Während Bielecki weitermachen kann, musste Fronia wegen eines gebrochenen Unterarms die Expedition abbrechen.

Txikon und Co. warten im Basislager

Alex Txikon Ende Januar in der Lhotse-Flanke

Am Mount Everest warten der Spanier Alex Txikon, der Pakistani Muhammad Ali „Sadpara“ und ihr Sherpa-Team auf die Chance auf einen Gipfelversuch.  „Es sieht aus, als ob sich das Wetter nicht gerade zu unseren Gunsten entwickelt“, schreibt Alex. Ausreichend akklimatisiert sind die Bergsteiger. Ende Januar hatten Txikon und Ali den 7161 Meter hohen Pumori bestiegen. Einige Tage später waren Alex und Co. am Everest bis auf eine Höhe von 7850 Meter vorgedrungen, ehe das Wetter umschlug.

Erste Winterbesteigung des Gora Pobeda vermeldet

Gora Pobeda in Ostsibirien

Derweil vermeldeten der Italiener Simone Moro und seine Südtiroler Teampartnerin Tamara Lunger die erste Winterbesteigung des 3003 Meter hohen Gora Pobeda (auch Pik Pobeda genannt) im eiskalten Osten Sibiriens. „Es hat den ganzen Tag lang geschneit, aber die Sicht war gut”, ließen die beiden Bergsteiger auf Facebook wissen. “Es war extrem kalt! Wie kalt, wissen wir noch nicht. Wir werden es überprüfen und euch dann informieren.” Der Gora Pobeda liegt nur rund 140 Kilometer südlich des Polarkreises. Einheimische Rentier-Hirten hatten Moro und Lunger von der letzten bewohnten Siedlung bis zum Basislager begleitet.

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Schrecksekunde für Adam Bielecki am K 2 https://blogs.dw.com/abenteuersport/schrecksekunde-fuer-adam-bielecki-am-k-2/ Wed, 07 Feb 2018 15:11:27 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=39506

Gerade noch mal gut gegangen

„Das war knapp“, schreibt Adam Bielecki aus dem Basislager am K 2 auf Facebook. „Einige Dutzend Meter unterhalb von Lager 1 [auf 5800 Metern] wurde ich von einem großen Stein getroffen. Das Ergebnis ist eine gebrochene Nase und sechs Stiche, die von Piotr Tomala und Marek Chmielarski unter Telefonanleitung von Robert Szymczak professionell ausgeführt wurden. In ein paar Tagen sollte ich wieder in perfekter Verfassung sein.“ Zuvor hatte bereits Krzysztof Wielicki, der Leiter der polnischen Winterexpedition am zweithöchsten Berg der Erde, berichtet, dass Bielecki an Stirn und Nase verletzt worden sei, obwohl er einen Helm getragen habe. Wielecki betonte, dass der 34-Jährige nicht das Bewusstsein verloren habe und noch ins Basislager habe absteigen können: „Wir hoffen, dass er bald wieder bei Kräften sein wird.“

Urubko bis auf 6550 Meter

Das polnische Team ringt auf der Cesen-Route bei widrigen Verhältnissen zäh um jeden Meter. Am weitesten stieg bisher Denis Urubko auf. Er erreichte vor wenigen Tagen oberhalb von Lager 2 eine Höhe von rund 6550 Metern. Der K 2 ist der letzte noch verbliebene der 14 Achttausender, der noch niemals im Winter bestiegen werden konnte. Die polnischen „Ice Warriors“ wollen das ändern.

Von Rettungsaktion zurückgekehrt

Denis Urubko (l.) mit Elisabeth Revol (r.) nach der Rettung der Französin

Urubko und Bielecki waren am 2. Februar von ihrer Rettungsaktion am Nanga Parbat zurückgekehrt. Wie berichtet, war es ihnen gelungen, Elisabeth Revol sicher vom Berg zu bringen. Die Französin und der Pole Tomek Mackiewicz waren nach ihrem Gipfelerfolg in Bergnot geraten. Tomek war – schneeblind und schwer höhenkrank – auf 7200 Metern zurückgeblieben, unfähig weiter abzusteigen. Die Suche nach ihm war wegen des schlechten Wetters und der minimalen Wahrscheinlichkeit, ihn noch lebend aufzufinden, abgebrochen worden.

Txikon und Co. warten auf nächste Chance

Im Basislager zu Füßen des Mount Everest warten derweil der Spanier Alex Txikon, der Pakistani Muhammad Ali „Sadpara“ und ihr nepalesisches Team, auf die nächste Chance aufzusteigen. Ende Januar hatten sie eine Höhe von 7850 Metern erreicht, ehe sie von einem Wetterumschwung gezwungen worden waren umzukehren. Txikon und Ali wollen den höchsten Berg der Erde in diesem Winter ohne Flaschensauerstoff besteigen.

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Nanga Parbat: Triumph und Tragödie https://blogs.dw.com/abenteuersport/nanga-parbat-triumph-und-tragoedie/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/nanga-parbat-triumph-und-tragoedie/#comments Thu, 01 Feb 2018 17:18:33 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=39483

Elisabeth Revol im Krankenhaus

Der Grat ist schmal an den höchsten Bergen der Welt, zwischen Glück und Gefahr, zwischen Leben und Tod. Am Donnerstag vergangener Woche erreichten Elisabeth Revol und Tomek Mackiewicz den 8125 Meter hohen Gipfel des Nanga Parbat. Elisabeth war die erste Frau, der eine Winterbesteigung dieses Achttausenders gelang, Tomek der erste Pole, der seinen Fuß in der kalten Jahreszeit auf den höchsten Punkt des Nanga Parbat setzte. Im siebten Anlauf hatte Mackiewicz endlich seinen großen Traum verwirklicht. Für Revol war es der dritte Versuch, alle hatte sie gemeinsam mit Tomek unternommen. Zeit, sich auf dem Gipfel über die erst zweite Winterbesteigung des Nanga Parbat zu freuen, hatten die beiden nicht. Sie waren spät dran, es war bereits 18 Uhr Ortszeit und dunkel. Das war jedoch noch das kleinere Problem. „Tomek sagte mir dort: Ich kann nichts mehr sehen“, berichtet Elisabeth jetzt aus einem französischen Krankenhaus, wo ihre schweren Erfrierungen an Händen und Füßen behandelt werden. „Er hatte keine Skibrille benutzt, weil es während des Tages ein bisschen neblig war, und bei Einbruch der Dunkelheit hatte er eine Bindehautentzündung. Wir nahmen uns am Gipfel kaum eine Sekunde. Wir mussten uns beeilen, um hinunterzukommen.“

Tomeks Zustand verschlechterte sich rapide

Nanga Parbat

Revol stieg vorweg abwärts, Mackiewicz hielt sich an ihrer Schulter fest. Tomeks Zustand verschlechterte sich rapide. Der 43-Jährige hatte Atembeschwerden und litt an Erfrierungen. Er war nicht mehr in der Lage, ihr letztes Hochlager zu erreichen. Daher suchten die beiden Schutz in einer Gletscherspalte auf rund 7200 Metern. Bei Sonnenaufgang lief Blut aus Tomeks Mund – ein Zeichen für ein akutes lebensbedrohliches Höhenödem. Elisabeth setzte mehrere Notrufe ab, einige kamen durch. „Sie sagten mir: Wenn du bis auf 6000 Meter absteigst, können wir dich aufsammeln und können uns dann um Tomek auf 7200 Metern kümmern“, sagt Revol. „Es war nicht meine Entscheidung, sie wurde für mich getroffen.“ Zu Tomek habe sie nur gesagt: „Hör zu, der Hubschrauber trifft am späten Nachmittag ein. Ich muss runtergehen, sie werden kommen, um dich zu holen.“

Halluzinationen mit Folgen

Denis Urubko (l.) und Adam Bielecki (r.)

Das schlechte Wetter verzögerte jedoch die Rettungsaktion. Elisabeth verbrachte auch die nächste Nacht in einer Spalte, auf 6800 Metern. Sie war inzwischen so entkräftet, dass sie halluzinierte: Sie war überzeugt, jemand werde ihr heißen Tee bringen, wenn sie dafür im Tausch einen Schuh gebe. Fünf Stunden lang verbrachte sie deshalb in ihrem eiskalten Refugium ohne Schuh und zog sich schwere Erfrierungen zu. Als Revol einen Hubschrauber hörte, jedoch feststellen musste, dass er wegen des starken Windes nicht landen konnte, beschloss sie, weiter abzusteigen – mit nassen Handschuhen und Erfrierungen an den Füßen. Sie habe nicht gewusst, dass ihr Denis Urubko und Adam Bielecki entgegenstiegen, berichtet die 37-Jährige. Gegen drei Uhr nachts habe sie einen Lagerplatz auf der Kinshofer-Route erreicht. „Und dann sah ich die sich nähernden Lichter zweier Stirnlampen. Ich begann zu schreien. Und ich sagte mir, jetzt wird alles gut“, erinnert sich Elisabeth. „Es war unglaublich emotional.“

Entscheidung über Leben und Tod

Tomek Mackiewicz, R.I.P.

Das galt auch für die beiden Retter. „Es war ein Wunder“, sagt Denis Urubko in einem Interview von desnivel.com. Zunächst versorgten sie Revol in einem Zelt und ruhten sich bis zum Morgengrauen von ihrem anstrengenden Speed-Aufstieg aus. Das Rettungsteam stand laut Denis vor einem Dilemma: „In diesem Moment mussten wir eine Entscheidung treffen: entweder Elisabeth helfen zu überleben oder aber weitermachen, mit der äußerst geringen Hoffnung, Tomek zu finden.“ Nachdem sie von Revol über Tomeks Zustand informiert worden waren und zudem für den anbrechenden Tag noch schlechteres Wetter erwartet wurde, beschlossen die Retter schweren Herzens, nicht weiter aufzusteigen und sich stattdessen auf die Rettung der Französin zu konzentrieren. Sie geleiteten Revol weiter nach unten. Auf 4800 Metern landete ein Hubschrauber und brachte Elisabeth endgültig in Sicherheit. Die Suche nach Tomek wurde für beendet erklärt, weil das Rettungsteam keine Chance sah, den 43 Jahre alten Polen noch lebend zu finden. Sie wolle sich jetzt „so schnell wie möglich erholen“ und dann Tomeks Kinder besuchen, sagt Elisabeth. Mackiewicz hinterlässt seine Frau und drei Kinder. Für Tomeks Familie wurde eine Spendenaktion ins Leben gerufen.

Alles gegeben

Sicher wird jetzt eine Diskussion entbrennen. Fragen werden gestellt, wie diese: Hätten Elisabeth und Tomek auf den Gipfel verzichten und früher umkehren sollen? Hätte die Rettungsaktion zeitiger beginnen können? Hätte nicht doch eine Chance bestanden, Mackiewicz lebend zu bergen? Viele, die niemals an einem hohen Berg unterwegs waren, werden sich zu Wort melden und die moralische Keule schwingen. Ihnen sei schon jetzt geantwortet: Elisabeth Revol und Tomek Mackiewicz haben eigenverantwortlich ihre Entscheidungen getroffen und erst nach Hilfe gerufen, als klar wurde, dass sie sich nicht aus eigener Kraft würden retten können. In kurzer Zeit und sehr unbürokratisch wurde daraufhin eine Rettungsaktion organisiert. Die pakistanischen Hubschrauberpiloten und die ingesamt vier Bergsteiger der polnischen K 2-Winterexpedition, die zum Nanga Parbat geflogen wurden, haben viel riskiert und alles in ihrer Macht stehende getan, um Revol und Mackiewicz zu retten. Allen an der Aktion beteiligten Personen gebürt Dank. Dass am Ende nur die Französin überlebt hat, Tomek aber für immer am Berg seines erfüllten Traums blieb, ist tragisch, war aber unter den gegebenen Umständen wohl nicht zu verhindern. Der Grat ist eben schmal an den höchsten Bergen der Welt.

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https://blogs.dw.com/abenteuersport/nanga-parbat-triumph-und-tragoedie/feed/ 2
Rettungsaktion am Nanga Parbat https://blogs.dw.com/abenteuersport/rettungsaktion-am-nanga-parbat/ Sat, 27 Jan 2018 18:03:02 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=39453

Elisabeth Revol (l.) und Tomek Mackiewicz

Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Ein Rettungsteam aus Bergsteigern der polnischen K 2-Winterexpedition versucht, die Französin Elisabeth Revol und den Polen Tomek Mackiewicz zu retten, die bei ihrem Gipfelversuch am Nanga Parbat in Bergnot geraten sind. Nach den vorliegenden Informationen hält sich der 43 Jahre alte Tomek – schneeblind und mit Erfrierungen – in einem Zelt auf rund 7200 Metern auf. „Ich steige weiter ab, bitte morgen Hubschrauber“, schrieb Elisabeth Revol in einer SMS von ihrem Satellitentelefon. Die 37-Jährige soll sich angeblich irgendwo zwischen 6200 und 6400 Metern befinden.

Finger weg von Adams GPS-Tracker

 

Hut ab vor Denis Urubko (l.) und Adam Bielecki (r.)

Denis Urubko und Adam Bielecki aus dem polnischen K 2-Team stiegen ihr auf der Kinshofer-Route entgegen, auch in der Dunkelheit. Die beiden „sprinteten“ geradezu die Wand hinauf. In fünfeinhalb Stunden überwanden sie 1000 Höhenmeter. Um ca. 18.45 Uhr MEZ waren sie bereits auf knapp 5900 Metern. Eine wahnsinnige Leistung der beiden! Es wird dringend darum gebeten, nicht (!) Adams GPS-Tracker abzurufen. Der Server war zuletzt überlastet. Das Team benötigt den Tracker für die Rettungsaktion, also Finger weg!

Daumen drücken!

Weiter unten steigen Jaroslaw Botor und Piotrek Tomala mit Rettungsmaterial hinterher. Die vier Bergsteiger des Rettungsteams waren heute mit dem Hubschrauber vom K 2-Basislager abgeholt und zum Nanga Parbat geflogen worden. Die Wetterverhältnisse an dem 8125 Meter hohen Berg sind schwierig: je höher, desto windiger. Also Daumen drücken oder beten oder beides für Elisabeth, Tomek und das mutige Rettungsteam!

Update 22.30 Uhr: Denis Urubko und Adam Bielecki haben Elisabeth #Revol auf ca. 6100 Metern erreicht. Sie soll jetzt heruntergebracht werden. Super gemacht, Denis und Adam!

R.I.P.

Update 28. Januar: Elisabeth wurde mit dem Hubschrauber nach Islamabad geflogen, wo sie wegen Erfrierungen an Fingern und Zehen im Krankenhaus behandelt wurde. Die Suche nach Tomek wurde abgebrochen, das schlechte Wetter machte eine Rettung aus 7200 Meter Höhe unmöglich. Es hieß, der 43-Jährige habe bereits mit dem Tod gerungen, als Elisabeth ihn verließ, um abzusteigen. Angeblich hatten beide zuvor den Gipfel erreicht. R.I.P., Tomek.

P.S.: Ich werde euch leider nicht auf dem Laufenden halten können, weil ich ab Sonntag für eine Woche unterwegs sein werde. Ihr müsst euch also andernorts informieren.

 

 

 

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Nanga-Parbat-Gipfelvorstoß am Donnerstag https://blogs.dw.com/abenteuersport/nanga-parbat-gipfelvorstoss-am-donnerstag/ Wed, 24 Jan 2018 15:07:21 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=39353

Tomek Mackiewicz am Nanga Parbat

Jetzt aber. „Wir sind auf 7300 (Metern). Furchtbarer Kampf“, wird Tomek Mackiewicz auf seiner Facebookseite im Telegrammstil zitiert. „Wenn das Wetter mitspielt, morgen Gipfel.“ Wenn nicht jetzt, wann dann, könnte man hinzufügen. Für diesen Donnerstag werden für den 8125 Meter hohen Gipfel des Nanga Parbat die mit Abstand niedrigsten Windgeschwindigkeiten in dieser Woche erwartet: 20 bis 25 Stundenkilometer. Dazu leichte Bewölkung und Temperaturen von minus 42 Grad Celsius. Danach soll der Wind wieder auffrischen und am Wochenende Sturmstärke erreichen.

Kühlen Kopf bewahren!

Der 43 Jahre alte Pole Mackiewicz und seine 37 Jahre alte französische Kletterpartnerin Elisabeth Revol, beide ohne Flaschensauerstoff unterwegs, stiegen über die noch unvollendete Messner-Route auf. Im Winter 2015 waren die beiden am Nanga Parbat schon einmal bis auf eine Höhe von 7800 Metern vorgedrungen, dort aber wegen des zu kalten und windigen Wetters umgekehrt. „Ich konnte den Gipfel fast schon mit meinen Fingern ‚spüren‘. Er war so nahe“, berichtete Elisabeth später. „Mein Herz schlug schneller, aber wir mussten abgeklärt bleiben.“ Kühlen Kopf sollten die beiden auch bei ihrem aktuellen Versuch bewahren.

Unruhige Nacht in Lager 2 am K 2

Denis Urubko in Lager 2

Das polnische Team am K 2, dem mit 8611 Metern zweithöchsten Berg der Erde, hat auf der Cesen-Route Lager 2 eingerichtet. Denis Urubko war der Erste, der den dafür vorgesehenen Felsvorsprung auf 6300 Metern erreichte und dort eine Nacht verbrachte: „Das Zelt wurde vom Sturm hin und her geschüttelt, aber irgendwie gelang es mir, genug zu schlafen.“ Anschließend stieg Denis ins Basislager ab. Drei weitere Teamkollegen werden die Nacht auf Donnerstag ebenfalls in Lager 2 verbringen, um sich so weiter zu akklimatisieren. Das Team unter Leitung von Altmeister Krzysztof Wielicki hat sich die erste Winterbesteigung des K 2 vorgenommen. Er ist der letzte verbliebene Achttausender, der noch niemals in der kalten Jahreszeit bestiegen wurde.

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Entscheidung am Nanga Parbat vertagt, Urubko am K 2 in Lager 2 https://blogs.dw.com/abenteuersport/entscheidung-am-nanga-parbat-vertagt-urubko-am-k-2-in-lager-2/ Mon, 22 Jan 2018 13:18:23 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=39309

Tomek Mackiewicz am Nanga Parbat

Habt ihr schon Muskelkater vom Daumendrücken? Der dürfte noch stärker werden. Denn der eigentlich bereits für Sonntag erwartete Gipfelvorstoß des Polen Tomek Mackiewicz und der Französin Elisabeth Revol verzögert sich. „Wir sind in Lager 3, der Wind bläst mit rund 100 Stundenkilometern“, lässt Tomek heute auf seiner Facebookseite wissen. „Morgen Lager 4, Gipfelvorstoß am 25. Januar. An diesem Tag wird das Wetter gut sein.” In der Tat sagt der Wetterbericht für Donnerstag für den Gipfel auf 8125 Metern die niedrigsten Windgeschwindigkeiten in dieser Woche voraus: zwischen 15 und 25 km/h. Angenommen diese Prognose stimmt, wäre es zwar fast windstill, dafür mit minus 42 Grad Celsius aber ziemlich kalt, zudem werden einige Wolken erwartet. Mackiewicz und Revol steigen ohne Flaschensauerstoff auf.

Urubko als Erster in Lager 2

K 2

Derweil machen die Bergsteiger der polnischen Winterexpedition am K 2 Fortschritte. Denis Urubko habe auf der Cesen-Route Lager 2 auf 6300 Metern erreicht und werde dort die Nacht verbringen, heißt es auf der Facebookseite „Polski Himalaim Zimowy 2016-2020“ (Polnisches Winterbergsteigen im Himalaya 2016-2020). Artur Malek und Marek Chmielarski seien in Lager 1 auf 5900 Metern. Der K 2, mit 8611 Metern der zweithöchste Berg der Erde, ist der einzige noch verbliebene Achttausender, der noch nie im Winter bestiegen worden ist.

Nach dem Pumori der Everest

Am Mount Everest kehrten der Spanier Alex Txikon, der Pakistani Muhammad Ali „Sadpara” und die beiden Nepalesen Nuri Sherpa und Temba Bhote von ihrer Besteigung des 7161 Meter hohen Pumori zurück – im Gepäck dieses kleine, aber feine Video:

Txikon und Ali, 2016 zwei der drei Wintererstbesteiger des Nanga Parbat, wollen in diesem Winter den 8850 Meter hohen Gipfel des Everest ohne Atemmaske besteigen.

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Aus fünf mach‘ vier https://blogs.dw.com/abenteuersport/aus-fuenf-mach-vier/ Mon, 11 Jan 2016 14:23:56 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=31621 Nanga Parbat

Nanga Parbat

Kräfte bündeln ist ein Erfolgsrezept – auch beim Bergsteigen. Erinnert sei nur an die legendäre Erstbegehung der Eiger-Nordwand 1938, als sich die beiden Deutschen Anderl Heckmair und Ludwig Vörg sowie die Österreicher Heinrich Harrer und Fritz Kasparek erst in der Wand zu einer Viererseilschaft zusammentaten und erfolgreich waren. Auch am Nanga Parbat haben sich jetzt zwei der fünf Expeditions-Teams zusammengeschlossen, um größere Chancen auf die erste Winterbesteigung des neunthöchsten Bergs der Erde zu haben. „Unser Plan A, eine schnelle Besteigung im Alpinstil, scheiterte am Wetter. Plan B, sich erneut zu akklimatisieren und ‚annähernd‘ im Alpinstil zu klettern, scheiterte an Jaceks Gesundheit – er ist jetzt übrigens wieder der Alte. Jetzt ist es Zeit für Plan C“, schreibt der Pole Adam Bielecki auf Facebook.
Bielecki und sein Landsmann Jacek Czech arbeiten nun mit dem Spanier Alex Txikon, dem Italiener Daniele Nardi und dem Pakistani Ali Sadpara zusammen. Das internationale Trio hatte angekündigt, über die Kinshofer-Route, sprich die Normalroute auf der Diamir-Seite des Bergs, auf den Gipfel gelangen zu wollen – im traditionellen Stil, also mit Hochlagern. Innerhalb der nächsten drei Tage solle der Weg bis hinauf nach Lager 3 auf 6700 Metern mit Fixseilen gesichert werden, schreibt Bielecki.

„Nanga-Träumer“ auf 6200 Metern

In ihrer Heimat Polen wurde Adam und Jacek übrigens in der vergangenen Woche bei einer ironischen Bergsteiger-Ehrung das „Bronzene Ei“ zugeteilt. Sie hätten ihr Winter-Projekt „Nanga Revolution“ genannt hatten, ohne klar zu machen, was sie damit eigentlich meinten – „eine bergsteigerische oder islamische Revolution“. Da erscheint die Bezeichnung des polnischen Teams auf der Rupal-Seite eindeutiger. „Nanga Dream“, also der Nanga-Parbat-Traum, ist nachvollziehbar – weniger allerdings der Zusatz „Justice for all“, Gerechtigkeit für alle. Die „Nanga-Träumer“ haben inzwischen auf der Schell-Route eine Höhe von rund 6200 Metern erreicht.

Akklimatisieren auf über 7000 Metern

Elisabeth Revol im eisigen Hochlager

Elisabeth Revol im eisigen Hochlager

Am höchsten von allen Expeditionen sind bisher der Pole Tomek Mackiewicz und die Französin Elisabeth Revol gelangt. Die beiden „Rubber Ducks“ – sprich Badeenten, noch so ein seltsamer Team-Name – übernachteten auf der Messner-Route auf der Diamir-Seite auf gut 6700 Metern und wollten zwecks weiterer Akklimatisierung heute bis auf 7200 Meter aufsteigen. Im vergangenen Winter hatten die beiden eine Höhe von etwa 7800 Metern erreicht. In diesen Bereich waren im März 2015 auch Txikon, Nardi und der Pakistaner Muhammad Ali vorgedrungen. Sie hatten sich damals allerdings auf der Kinshofer-Route verstiegen und dann absteigen müssen, weil Muhammad höhenkrank geworden war.

Winter-Weltmeister Polen

Zwölf der 14 Achttausender wurden schon im Winter bestiegen, nur der K 2 und der Nanga Parbat widersetzten sich bisher allen Versuchen. Winter-Weltmeister der Bergsteiger sind eindeutig die Polen. Neun Erstbesteigungen von Achttausendern gingen auf das Konto rein polnischer Expeditionen. An einer weiteren war ein polnischer Bergsteiger beteiligt (Piotr Morawski 2005 an der Shishapangma).
Denis Urubko hat dafür gesorgt, dass man jetzt sogar mit Fug und Recht behaupten kann, an allen (!) Winter-Erstbegehungen an Achttausendern seien Polen beteiligt gewesen. Der gebürtige Kasache, dann Russe und neuerdings auch Besitzer eines polnischen Passes gehörte zu den Winter-Erstbesteigern des Makalu und Gasherbrum II – in nicht-polnischen Teams. Bei der erwähnten augenzwinkernden Bergsteiger-Ehrung in Polen wurde Urubko mit Blick auf dessen neue Staatsbürgerschaft und sein Faible für Winterbesteigungen ebenfalls mit einem Preis bedacht: dem „Roten Ei mit Hammer und Sichel“.

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China sagt nein zu Winterbesteigung des K 2 https://blogs.dw.com/abenteuersport/china-sagt-nein-zu-winterbesteigung-des-k-2/ Sun, 28 Dec 2014 15:00:10 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=27957 Die Nordseite des K 2

Die Nordseite des K 2

Manches Weihnachtsgeschenk geht gründlich daneben. Eine böse Bescherung erlebte der russische Bergsteiger Denis Urubko. Am ersten Weihnachtstag erhielt der 41-Jährige eine Email aus China, in der ihm mitgeteilt wurde, dass die Behörden ihm endgültig das Permit für eine Winterbesteigung des K 2 von der chinesischen Seite aus verweigert hätten. Grund sei ein „terroristisches Ereignis“ in der Unruheregion Xinjiang. „Die Situation ist derzeit nicht sicher für Ausländer, die nach Xinjiang kommen“, heißt es in dem Schreiben. Auch der Vorschlag, die Städte zu meiden und direkt zum zweithöchsten Berg der Erde zu reisen, sei abgelehnt worden. Damit müssen Urubko und seine Bergpartner, der Baske Alex Txikon und der Pole Adam Bielecki, ihren Plan aufgeben, den K 2 erstmals im Winter zu besteigen, von China aus über eine teilweise neue Route auf der Nordseite.

Es gärt in Xinjiang

Um welches „terroristische Ereignis“ es sich handelt, blieb offen. Am 16. Dezember hatte ein Messerstecher in der Provinzhauptstadt Urumqi an einer Bushaltestelle drei Menschen verletzt. Anschließend sollen dort Polizei und Militär die Kontrollen extrem erhöht haben. Mit der Jahreswende treten in Xinjiang verschärfte Gesetze in Kraft. Religionsausübung ist dann in Behörden, öffentlichen Schulen oder Unternehmen untersagt. Wer Internet oder Handy nutzt, um „die nationale Einheit und die soziale Stabilität zu untergraben oder zu ethnischem Hass anzustiften“, riskiert hohe Geldstrafen. Informationen von unabhängiger Seite aus Xinjiang gibt es kaum. Angeblich sind in der Provinz in den vergangenen 20 Monaten bei Anschlägen von Uiguren 400 Menschen ums Leben gekommen. Nachprüfen lässt sich das nicht.

Uiguren fühlen sich benachteiligt

Das alte und das neue Kaschgar

Das alte und das neue Kaschgar

Die Uiguren sind Moslems und sprechen Uigurisch, eine Turksprache. Sie fühlen sich durch die Han-Chinesen, die in immer größerer Zahl in Xinjiang angesiedelt werden, verdrängt und benachteiligt. Während unserer Expedition zum Kokodak Dome im vergangenen Sommer erzählte mir ein Uigure, wie sich das im Alltag auswirkt: „Wenn ich einen Kredit haben will, um ein Unternehmen zu gründen, ernte ich in der Bank nur ein müdes Lächeln. Kommt ein Han-Chinese mit dem gleichen Anliegen, hat er am nächsten Tag sein Geld. Bei der Wohnungssuche verhält es sich genauso.“ Auf unserer Rückreise über Kaschgar erlebten wir selbst, wie angespannt die Lage in der Provinz ist. Zum Ende des Ramadan wurde der Peking-treue, bei den Uiguren unbeliebte Imam der Stadt ermordet. Umgehend glich die Stadt einer Festung: Das chinesische Militär errichtete Straßensperren, Märkte und Geschäfte durften nicht öffnen, das (ohnehin zensierte) Internet wurde gesperrt. Stundenlang ging in Kashgar so gut wie nichts mehr. Dann wurden die Straßensperren abgebaut, langsam erwachte das normale Leben wieder. Und wir waren froh, dass wir die Unruheprovinz wie geplant verlassen konnten.

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Bergsteiger-Klingelbeutel https://blogs.dw.com/abenteuersport/winter-expeditionen-crowdfunding-urubko-nardi/ Wed, 17 Dec 2014 14:31:36 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=27929 K-2-SponsoringIst es bloß ein Zufall oder schon ein Trend? Sowohl die Winterexpedition von Denis Urubko zum K 2 als auch die des Italieners Daniele Nardi zum Nanga Parbat bessern die Expeditionskasse mittels „Crowdfunding“ auf, sprich mit einer Sammlung im Internet. Wer sich selbst schon einmal vergeblich die Finger wund gewählt oder geschrieben hat, um Sponsoren für eine Expedition aufzutreiben, wird nachvollziehen können, dass nun auch Bergsteiger versuchen, mit dieser Finanzierungsform des digitalen Zeitalters Geld zusammenzukratzen.

Geld ja, Permit nein

Denis Urubko

Denis Urubko

Der gebürtige Kasache Denis Urubko, der inzwischen russischer Staatsbürger ist, will zusammen mit dem Polen Adam Bielecki und dem Basken Alex Txikon den K 2, den mit 8611 Metern zweithöchsten Berg der Erde, erstmals im Winter besteigen: über eine teilweise neue Route von der chinesischen Nordseite aus. Die Crowdfunding-Aktion dafür ist abgeschlossen. Sie  brachte innerhalb der Laufzeit eines Monats 11.205 US-Dollar ein, drei Viertel der angestrebten Summe von 15.000 Dollar. „Wichtiger als das Geld ist euer Vertrauen nicht nur in unser Team und das Projekt K 2- Winterexpedition 2014/2015, sondern vor allem in die Fähigkeit und den Wunsch des Menschen, neue Dinge zu entdecken“, bedankt sich Denis bei den Spendern. Die finanzielle Lücke ist geschlossen, dafür hat sich – fünf Tage vor der geplanten Abreise – eine andere aufgetan, die schwerer zu schließen sein dürfte. „Die chinesischen Behörden weisen uns ab. Wir haben keine Besteigungsgenehmigung“, schreibt Denis auf Facebook.

Spenden-Schlussspurt vor Weihnachten?

Der K 2 ist einer von zwei Achttausendern, die sich bisher allen Versuchen einer Winterbesteigung widersetzt haben. Der andere ist der 8125 Metern hohe Nanga Parbat in Pakistan. Dort hat der Pole Tomasz Mackiewicz bereits seine Akklimatisierung abgeschlossen. Tomek verbringt den fünften Winter in Serie an dem Berg, diesmal will er es solo versuchen. Der Pole teilt sich das Basislager auf der Diamir-Seite mit dem Italiener Daniele Nardi, der wie schon im Winter 2013 mit der Französin Elisabeth Revol ein Team bildet.

Danieles Geldsammel-Aktion im Internet läuft noch vier Tage, war bisher aber eher mäßig erfolgreich. 1362 Euro (Stand: 17.12.) sind bei dem „Crowdfunding“ zusammengekommen, das sind nicht mal zehn Prozent der geplanten Summe von 15.000 Euro. Nardi kann also nur auf einen vorweihnachtlichen Spenden-Schlussspurt hoffen. Immerhin muss sich Daniele keine Sorgen um das Permit machen.

Update 19.12.: Das Bergsteiger-Trio, das sich den K 2 im Winter vorgenommen hat, geht inzwischen davon aus, dass sich der Beginn der Expedition wegen der fehlenden Permits, um zwei bis drei Wochen verzögert.

P.S. Für alle, die statt für Expeditionen lieber für Hilfsprojekte spenden wollen, hier zwei Tipps: 1) Krankenhäuser der Sir- Edmund-Hillary-Stiftung (IBAN DE 76 7115 2570 0620 6210 11 SWIFT-BIC : BYLADEM1MIB), 2) die Hilfsaktion des Arztes und Bergsteigers Matthias Baumann für die Sherpa-Familien der Lawinenopfer vom Everest (IBAN DE 45 6545 0070 0007 0581 89, BIC:  SBCRDE66)

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Erfolgschance 15 bis 20 Prozent https://blogs.dw.com/abenteuersport/david-goettler-nanga-parbat-winter/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/david-goettler-nanga-parbat-winter/#comments Fri, 06 Dec 2013 20:30:07 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=24647 David Göttler

David Göttler

„Für mich ist das komplettes Neuland“, freut sich David Göttler auf seine bevorstehende Winterexpedition, die ihn nach Weihnachten zusammen mit den beiden Italienern Simone Moro und Emilio Previtali zum Achttausender Nanga Parbat in Pakistan führen wird. „Ich habe bis jetzt nur Wintererfahrung in den Alpen gesammelt, noch nie im Himalaya und Karakorum“, sagt der 35 Jahre alte Münchner, als ich ihn in dieser Woche in meiner Heimatstadt Köln treffe. Seit Simones Einladung Ende September, ihn zum Nanga Parbat zu begleiten, habe er sein Ausdauertraining erhöht, erzählt David. Die Kälte könne man nicht trainieren.  „Es würde nichts bringen, wenn ich mich für drei Tage in den Kühlschrank setze.“

David Göttler: Komplettes Neuland

Urubko sagte ab

Simone Moro (r.) und Denis Urubko

Moro (r.) und Urubko 2012 am Nanga Parbat

Im Gegensatz zu Göttler ist Simone Moro ein alter Fuchs in Sachen Winterexpeditionen. Wie die Polen Jerzy Kukuczka, Krzysztof Wielicki and Maciej Berbeka hat der 46 Jahre alte Italiener drei Achttausender erstmals in der kalten Jahreszeit bestiegen: 2005 mit dem Polen Piotr Morawski die Shishapangma in Tibet, 2009 mit dem Kasachen Denis Urubko den Makalu in Nepal und 2011, wieder mit Denis sowie dem Kanadier Cory Richards, den Gasherbrum II in Pakistan. Am Nanga Parbat hat sich Moro im Winter 2012 bereits einmal vergeblich versucht. Wie damals wollte Simone auch jetzt wieder mit seinem Freund Urubko aufbrechen. Doch Denis sagte ab, weil er nach der Ermordung von elf Bergsteigern im Nanga-Parbat-Basislager im vergangenen Sommer um seine Sicherheit fürchtete.

Ein bisschen Glück gehört dazu

„Ich müsste lügen, wenn ich sage, dass sich dieses Thema nicht immer wieder einmal in meine Gefühle und Gedanken einschleicht“, räumt auch David Göttler ein. Doch er habe inzwischen ein gutes Gefühl. „Ich habe Pakistan immer als freundlich, offen und unglaublich schön empfunden“, sagt David. „Ich bin mir sicher, dass die Bevölkerung vor Ort immer noch so ist und jetzt vielleicht noch sensibler darauf reagiert, falls jemand irgendwo auftauchen sollte, wo er nicht hingehört. Aber am Ende ist natürlich auch ein bisschen Glück dabei, dass man nicht zur falschen Zeit am falschen Ort ist.“

David Goettler: Nicht zur falschen Zeit am falschen Ort sein

Keine Grabenkämpfe

Die drei Bergsteiger wollen über die so genannte Schell-Route auf der Rupal-Seite zum Gipfel aufsteigen. Diesen Weg wählt auch eine polnische Expedition: Marek Klonowski and Tomek Mackiewicz versuchen sich bereits den vierten Winter in Folge am Nanga Parbat. In diesem Jahr hatte Marek auf der Schell-Route immerhin eine Höhe von 7400 Metern erreicht. Die Polen werden früher anreisen als das italienisch-deutsche Team. David glaubt nicht, dass sich die beiden Mannschaften ins Gehege kommen: „Es wäre bescheuert, wenn wir gegeneinander arbeiten würden. Wir sind in Kontakt. Wir werden uns gegenseitig unterstützen und sicher nicht anfangen, da irgendwelche Grabenkämpfe auszutragen.“

David Göttler: Keine Grabenkämpfe

Zufrieden in der zweiten Reihe

 

Nanga Parbat

Nanga Parbat

17 Winterexpeditionen gab es zum Nanga Parbat, alle scheiterten. Der 8125 Meter hohe Berg und der K 2 sind die einzigen der 14 Achttausender, die noch nicht im Winter bestiegen wurden. „Die Erfolgschance ist sehr gering“, räumt Göttler ein. „Wir sprechen von 15 bis 20 Prozent. Das ist sehr wenig, aber doch einen Versuch wert.“ David hat bereits fünf Achttausender bestiegen, zuletzt – wie berichtet –  im vergangenen Mai den Makalu. Häufig war er zuvor mit Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits unterwegs. Jetzt bricht er mit Simone Moro auf, einem weiteren Star unter den Höhenbergsteigern. „Ich finde es ganz angenehm, in der zweiten Reihe zu stehen“, gesteht Göttler. „Im Team wissen wir um die Stärken und Schwächen des anderen. Mir ist wichtig, dass es intern passt. Ich habe kein Problem damit, dass ich nicht die ganz große Bühne habe wie Simone Moro.“ Teamgeist zu haben, findet David, bedeute jedoch nicht, mit der eigenen Meinung hinter dem Berg zu halten. „Ich werde sicher nicht Ja und Amen zu jeder Entscheidung sagen.“

David Göttler: Kein Problem mit der zweiten Reihe

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Alexei Bolotov stirbt am Everest https://blogs.dw.com/abenteuersport/alexei-bolotov-stirbt-am-everest/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/alexei-bolotov-stirbt-am-everest/#comments Wed, 15 May 2013 14:18:53 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=21701

Alexei Bolotov (1963-2013)

Was ein Glanzlicht in der Geschichte des Everest-Bergsteigens werden sollte, endete als Tragödie. Der russische Bergsteiger Alexei Bolotov stürzte im Khumbu-Eisbruch in den Tod. Der 50-Jährige wollte mit seinem Landsmann Denis Urubko eine neue Route durch die steile Südwestwand eröffnen. Wie Denis telefonisch mitteilte, seilte Alexei gerade ab, als das Seil an einer scharfen Felskante riss. Bolotov sei etwa 300 Meter abgestürzt und sofort tot gewesen. Nach ersten Berichten wurde die Leiche des russischen Bergsteigers in einer Höhe von 5600 Metern gefunden.

Denis und Alexej hatten angekündigt, heute früh zu ihrem Versuch in der Südwestwand aufzubrechen. In acht Tagen wollten sie über eine neue, schwierige Route zum Gipfel klettern, ohne Hochlager, ohne Sherpa-Hilfe, ohne Flaschensauerstoff. „Wenn das im Alpenstil gelingt, bin ich der erste, der gratuliert – obwohl sie auf den viel berannten Everest kommen“, hatte mir Reinhold Messner zum Plan der beiden Russen gesagt.  

Zweimal Piolet d’Or

Alexei Bolotov gehörte zu den besten Extrembergsteigern Russlands mit jeder Menge Achttausender-Erfahrung. So gelang ihm 2001 die Erstbesteigung des 8410 Meter hohen Lhotse-Westgipfels. Ein Jahr später stand er auf dem Gipfel des Mount Everest, ohne zur Atemmaske gegriffen zu haben. Zweimal wurde Alexei mit dem Piolet d’Or geehrt, dem Oscar der Bergsteiger: als Mitglied der russischen Expedition, die 1997 erstmals durch die Westwand des Achttausenders Makalu kletterte, und für die Erstdurchsteigung der Nordwand des 7710 Meter hohen Jannu in Nepal. Ein großer Bergsteiger ist gegangen. R.I.P.

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Urubko: Viel hängt von Wetter und Glück ab https://blogs.dw.com/abenteuersport/interview-urubko-everest/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/interview-urubko-everest/#comments Mon, 18 Mar 2013 09:36:54 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=20391

Denis Urubko

Nicht nur der vormals französische Schauspieler Gerard Depardieu ist unlängst Russe geworden, auch Denis Urubko. Der 39-Jährige schreibt mir, dass er Kasachstan verlassen und nun einen russischen Pass habe. In diesem Frühjahr will Denis – zusammen mit seinem neuen Landsmann Alexei Bolotov – den Mount Everest über eine neue Route (seht hier) durch die Südwestwand besteigen. Urubko hat bereits alle 14 Achttausender ohne Flaschensauerstoff bestiegen. Zusammen mit seinem Freund Simone Moro aus Italien glückten Denis zudem die ersten Winterbesteigungen des Makalu (2009) und des Gasherbrum II (2011). 2010 wurden Denis und der Kasache Boris Dedeshko mit dem Piolet d’Or, dem „Oscar“ des Bergsteigens, geehrt, für ihre neue Route durch die Südwand des Cho Oyu. Ich habe mich bei Urubko nach seinem neuen Everest-Projekt erkundigt. 

Denis, du kehrst zum Everest zurück, obwohl du ihn bereits im Jahr 2000 ohne Atemmaske bestiegen hast. Was hat dich dazu motiviert?

Aus vielen Gründen müssen Berge zweimal bestiegen werden. Die Erstbesteigungen erfolgen meistens auf die einfachste Art, wie du an der Geschichte der Achttausender sehen kannst. Am Everest geschah es 1953, am K 2 1954 … im damals üblichen Himalaya-Stil, mit Trägern et cetera. Aber die Zivilisation ermöglicht es uns, uns weiter zu entwickeln. Die Ausrüstung wird leichter und robuster. Lebensmittel und Kocher lassen uns einfacher überleben. Die folgenden Bergsteiger konnten Besseres leisten: neue Routen, Speed-Besteigungen, andere Projekte. Schritt für Schritt. Psychologische Grenzen wurden gesprengt. Zwei Beispiele dafür sind die Besteigungen von Messner und Habeler im Alpinstil am Hidden Peak und am Everest ohne Sauerstoff. Ich sehe das sportlich: Ich versuche, Ergebnisse abzuliefern, die im Vergleich zu anderen Leuten besser sind. Es ist eine intensive Entdeckung der eigenen Kraft und natürlich auch der Mentalität, eine neue Seite im Buch der Bergwelt aufzuschlagen, mit der Möglichkeit, etwas Neues zu wagen.

Du willst den Everest mit dem Russen Alexei Bolotov über eine neue Route besteigen. Verrätst du uns Details über Stil und Route?

Ja, wir wollen es zusammen versuchen. Alexei war begeistert von diesem Projekt und der Idee, eine neue Route an einer der schwierigsten Wände der Welt zu versuchen. Wir planen, durch die Mitte der Südwestwand zu klettern, und wir wollen es im Alpinstil versuchen. Aber viel hängt von Wetter und Glück ab.

Bist du schon einmal mit Alexei geklettert?

Wir sind uns erstmals 1995 begegnet, als er nach meinem Unfall im Tian-Shan-Gebirge zum Rettungsteam gehörte. Er brachte mich aus einer Höhe von 6000 Metern hinunter. 2000 nahmen wir beide an einem Speed-Bergsteiger-Wettbewerb am Khan Tengri teil, 2008 versuchten wir gemeinsam, leider erfolglos, den Spanier Iñaki Ochoa an der Annapurna zu retten. 2001 waren wir zusammen bei einer Expedition zum Lhotse. Wir haben schon einige gute Erfahrungen miteinander gemacht. Im vergangenen Monat kletterten Alexei und ich zum Training einige kurze Routen im Tian Shan. Das waren gute Tage. Wir hoffen, dass wir Ende März für den Himalaya bereit sind.

Dein Freund Simone Moro wird in diesem Frühjahr ebenfalls versuchen, den Gipfel des Mount Everest zu erreichen, über eine neue Route, mit dem Schweizer Bergsteiger Ueli Steck. Ist es für dich eine Option, beide Teams zusammenzuschließen?

Bisher gibt es keine entsprechenden Pläne. Aber das Leben hält bekanntlich viele Überraschungen bereit. Für mich war das vor einem Monat wirklich eine große Neuigkeit, dass Ueli und Simone planen, zusammen den Everest zu besteigen. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.

Im nächsten Mai wird der 60. Geburtstag der Everest-Erstbesteigung gefeiert. Wie siehst du diesen Berg derzeit?

Für mich ist der Everest ganz einfach der höchste Berg der Welt. Alle anderen Dinge hängen von der persönlichen Sichtweise ab: Ein schöner, ein schwieriger, ein magischer Berg, das gilt für viele Berge. Aber der höchste ist allein der Everest.

Was wünschst du dem Mount Everest für die Zukunft?

Ich träume davon, den Everest von seinem Fuße aus durch ein Glas Wein zu sehen. Für mich macht es keinen Sinn, mir weniger Leute an seinen Hängen zu wünschen. Es ist genauso sinnlos, als erhoffte ich mir weniger Besucher des Eiffelturms. Aber natürlich wünsche ich mir weniger Leichen an den Hängen des Everest.

Im Juli feierst du deinen 40. Geburtstag. Ist das für dich ein Tag wie jeder andere oder doch ein Einschnitt?

Dieser Termin bedeutet gar nichts. Für mich zählt allein die Erfahrung, dass ich während vieler angenehmer und auch schwieriger Jahre Glück genießen durfte. Ich machte Entdeckungen, lieferte sportliche und künstlerische Leistungen ab … und ich hoffe, dass ich das auch in den nächsten interessanten Phasen tun kann: in den Bergen, in der Musik, beim Training, mit der Familie, beim Schreiben und anderen Aktivitäten. Das genügt mir.

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Urubko: Much depends on weather and luck https://blogs.dw.com/abenteuersport/interview-denis-urubko-english/ Sat, 16 Mar 2013 20:49:40 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=20351 Not only formerly French actor Gerard Depardieu has become a Russian, but also Denis Urubko. The 39 years old climber wrote me that he had left Kazakhstan and had now a passport of Russia. This spring Denis – together with his new countryman Alexei Bolotov – wants to climb Mount Everest on a new route (look here) via the southwest face. Urubko has already climbed all fourteen 8000ers without supplementary oxygen. Together with his friend Simone Moro from Italy Denis succeeded the first winter ascents of Makalu(2009) and Gasherbrum II (2011). In 2010 Denis and Kazakh Boris Dedeshko were awarded with the Piolet d’Or, the ‚Oscar‘ of mountaineering, for their new route via the south face of Cho Oyu. I asked Urubko about his new plan on Everest. 

Denis, you will return to Everest, although you have already climbed it without oxygen in 2000. What has motivated you to do it again? 

Denis Urubko

For many reasons mountains have to been climbed twice. The first ascents normally happened by the easiest way, as you can see in history of exploration of 8000 meter peaks. On Everest it happened in 1953, on K 2 in 1954… in usual Himalayan style, with porters etc. But civilization gives us other possibilities in development. Equipment becomes lighter and stronger. Food and stoves let us survive better. Next climbers were able to do something stronger: new routes, speed ascents, other projects. Step by step. The psychological barriers were crushed. Two examples for this are the ascents of Messner and Habeler on Hidden Peak in alpine style and on Everest without oxygen.

I see it from a sportive point of view: delivering results that are better compared with other people. It’s a strong exploration of self power, of mentality of course to open a new page in the book of mountain world, with the possibility to do something new. 

You want to climb Everest with the Russian Alexei Bolotov on a new route. How many details can you reveal about style and route? 

Yes we’ll try to act together. Alexei was very glad about this project and the idea to attempt a new route on one of the most difficult faces in the world. We plan to climb a route in the centre of the southwest face and will try to do it in alpine style, but much depends on weather and luck. 

Have you already climbed with Alexei?

We met first in 1995, when he was in the rescue team after my accident in central Tian Shan. He brought me down from 6000 meters. In 2000 we participated in a speed-ascent competition on Khan Tengri and in 2008 in the unfortunately unsuccessful attempt to rescue Spanish climber Iñaki Ochoa on Annapurna. We both joined a Lhotse expedition in 2001. We had some good experience together. Last month Alexei and I climbed some short routes in Tian Shan for training. These were nice days, and we hope to be ready for the Himalayas at the end of March.

Your friend Simone Moro will also try to reach the summit of Mount Everest this spring, on a new route together with Swiss climber Ueli Steck. Is it an option to join together both teams? 

We still have no plan to do so. But life always brings a lot of surprises. For me just one month ago it was a great news that Ueli and Simone plan to climb Everest together. We’ll see what happens in future. 

Next May the 60th anniversary of the first ascent of Mount Everest will be celebrated. What kind of mountain is Everest for you, how do you think about it right now? 

For me Everest is simply the highest mountain of the world. All other things depend on the personal view: Beautiful, difficult, magic mountain – this applies to many mountains. But the highest, this is only Everest.  

What do you wish Mount Everest for the future?

I dream to see Everest from the bottom through a glass of wine. For me it makes no sense to wish for less people on the slopes of Everest – as nobody can wish for less people on Eiffel tower. But of course I hope for less corpses on the slopes.  

In July you will celebrate your 40th birthday. A day like any other or do you feel it could be a break? 

The date means nothing. Just my experience that fortune has given to me during many pleasant and difficult years is important for me. I had exploring, sportive, art actions… and I hope to do the same on the next interesting pages: To be happy in mountains, music, trainings, family, articles, other activities – just this only.

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